29. / 30. Nov 2014

An diesem Wochenende war nicht viel los. So hatte die Hüttenwartin sogar Zeit, den Bericht in Versform zu schreiben.

SA 29.11
Hoch über dem dichten Nebelmeer,
da leuchtet und grüsst unser Eggli daher.
Die kleine aber herzensgute Gästeschar
weiss, hier oben ist`s einfach wunderbar klar.

Blau der Himmel, eitler Sonnenschein,
bald schmecken allen die Suppen ganz fein.
Danach gibt`s Polentaschnitten,
draussen warten Wanderstöcke und nicht die Schlitten.
Fleischvögel Mama`s Art mit Sosse,
das ist im Tal unten schon fast aus der Mode.
Dazu den Merlot aus dem Keller oder doch lieber den Italiener?
Da scheiden sich Geister & Geschmäcker, obwohl zu finden ist nirgends ein bestimmter Fehler.

Zum Kafischnaps passt selbstgemachter Christstollen.
Das alles bringt die Gespräche so richtig zünftig ins Rollen.
Jeder will und soll und kann es besser wissen,
doch am Ende werden schon heute Abend alle das Eggli vermissen.

Als sie dann alle zusammen loszogen, brauchte niemand mehr die Sonnenbrille
Und ich geniesse nun voll und ganz die Hüttenstille.
Nur die Holzscheite knistern leise im Herde,
draussen legt sich klammheimlich die Dunkelheit über die Erde.

Später lese ich still im Eulenbuch
und denke dabei glücklich zurück an meinen lieben Besuch.

SO 30. Nov.
Es kamen dann nochmals ein paar liebe Leute,
einige Bekannte und andere kenn`ich erst ab heute.
Die Sonnenterrasse gibt sich alle Ehre,
alles wurde aufgegessen, den Chachelis blieb die Leere.

Die Leute diskutierten über Gott und die Welt,
aber immer wurde das Eggli über alles gestellt.
Die Nebelsuppe weit unten ganz vergessen,
hier sind alle ganz glücklich beieinander gesessen.

Hüttenwartin ESTHER*

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